Die Kettenbacher Pferde leben artgerecht im Offenstall. Offenstall, das heißt, dass es keine gefängnisartigen Einzelboxen gibt, sondern dass sich jedes Pferd aussuchen kann, wo es sich gerade am liebsten aufhalten möchte.
Das einzige stallähnliche Gebäude auf dem Hof ist groß genug für alle Pferde. Die beiden Türen stehen immer offen und ermöglichen es den Tieren, je nach Lust, Laune und Wetterverhältnissen nach draußen zu gehen oder im Stall zu bleiben und von dort aus alles zu beobachten.
Der Boden dieses Stalles ist mit recycelten Kunststoffmatten ausgelegt. Das trägt zur Wärmedämmung bei: Die Matten sind von unten eierkartonförmig und haben dadurch Luftpolster, die kalte Luft von unten aufhalten. Auf Grund dieser Stallmatten ist weniger Einstreu notwendig, was wiederum ungemütlichen „Stallgeruch” verhindert.
Der Offenstall wird sowohl im Hochsommer als auch bei großer Kälte gerne aufgesucht. Wenn die Sonne schön angenehm scheint, liegen oft mehrere Pferde gleichzeitig im warmen Sand auf dem Reitplatz, und bei Regen bevorzugen sie das hohe Stallvordach zum Unterstellen. Sie sind somit für jedes Wetter und alle Jahreszeiten gut gerüstet!
Wasser gibt es im Stall nicht. Zum Trinken gehen die Vierbeiner zum Kettenbach, der über einen etwa 200m langen Pfad jederzeit erreichbar ist. Dort müssen sie dann vier Stufen hinunter zu einem natürlichen Wasserbecken steigen.
Neben dem Bach befindet sich ein für die Pferde immer zugängliches Stück Weide, wo sie im Sommer schattige Bäume zum Unterstellen vorfinden und im Winter Stroh vorgelegt bekommen.
Im Sommer dürfen die Pferde zusätzlich auf Koppeln rund ums Dorf, um dort ihren Bedarf an frischem Gras zu stillen und die Wiesen kurz zu halten.
Vom Stall auf den Reitplatz, vom Bach zur Weide - die Pferde sind immer in Bewegung. Dadurch sind sie ausgelastet und verfügen außerdem immmer über eine gewisse Grundkondition. Durch die Nähe zu Haus und Garten sind sie ständig am täglichen Leben beteiligt, können alles beobachten - Pferde sind unheimlich neugierig - und ihnen wird nie langweilig. Das trägt natürlich auch zum ausgeglichenen und ruhigen Charakter der Therapiepferde bei, der für die Arbeit mit ihnen so wichtig ist.
